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Bienenkönigin

Die Königin

oder "Weisel", wie sie auch noch genannt wird, ist im Gegensatz zu den Arbeitsbienen etwa um die Hälfte größer und an ihrem langen Hinterleib zu erkennen. Sie ist das einzige voll entwickelte Weibchen im Bienenvolk.

Ihre Aufgabe besteht darin, für Nachkommen zu sorgen. In ihren mächtig ausgebildeten Eierstöcken produziert sie in den Vorsommermonaten bis zu 1500 Eier am Tag. Die Königin hat wie die Arbeiterin einen Stachel, doch wendet sie ihn nur in Ausnahmefällen gegen den Menschen an. Eine Königin kann mehrere Jahre alt werden.

Nur ein weiselrichtiges Volk zeigt in allen seinen Lebensäußerungen das Bild eines harmonischen und geordneten Organismus.

Die Bedeutung der Königin

In den Mandibeldrüsen der Königin wird die so genannte Königinnensubstanz gebildet. Dieser Stoff wird von den Bienen begierig aufgenommen und an alle Stockgenossinnen weitergegeben. Wird er nicht mehr in ausreichendem Maße im Volk verteilt - sei es, dass die Königin zu alt ist oder im Frühjahr einfach zu viele Bienen im Stock sind, so schwindet die Harmonie und das Zusammengehörigkeitsgefühl im Volk. Der Schwarmtrieb kann sich im Volk bemerkbar machen.

Versiegt der Strom der Königinnensubstanz plötzlich ganz, weil die Königin verloren ging, so dauert es nur etwa ein bis zwei Stunden bis alle Bienen im Volk "wissen", dass sie keine Königin mehr haben. Der Imker erkennt diesen Zustand der Weisellosigkeit am aufgeregten Summen und Heulen der Bienen. Sofort machen sich die Arbeiterinnen daran, eine neue Königin nachzuschaffen. Damit legt sich auch wieder die vorhin beschriebene Weiselunruhe.

Ist den Bienen aber die Möglichkeit der Nachschaffung genommen, weil sich zu dem Zeitpunkt keine offene Brut im Volk befindet, so entwickeln sich allmählich die verkümmerten und nur spärlich vorhandenen Eierstöcke einiger Arbeiterinnen und sie beginnen Eier zu legen. Das Volk ist damit jedoch keinesfalls gerettet. Die eierlegenden Arbeiterinnen oder Afterweisel, wie sie der Imker nennt, können nämlich nur unbesamte Eier hervorbringen und aus diesen entstehen stets nur Drohnen. Der Imker bezeichnet ein solches Volk als buckelbrütig. Er erkennt es sofort am Brutbild, welches einzelne höckerartig aufgewölbte Brutzellen aufweist.

Ein ähnliches Brutbild erzeugt im übrigen auch eine alte Königin, deren Samenvorrat erschöpft ist oder auch eine junge, die, aus welchem Grund auch immer, nicht begattet wurde. Auch sie können ja nur unbefruchtete Eier legen. Der Imker spricht dann in solchen Fällen von einer drohnenbrütigen Königin. Das Vorhandensein der Königinnensubstanz in einem normalen Volk verhindert, dass Afterweisel entstehen.

Bienenfreunde Zapfendorf

1. Vorsitzende
Helene Goblirsch
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